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Pessach 5784 in der ICZ

Veröffentlicht am 26. März 2024

Auf der ICZ Pessach-Page finden Sie bereits alle Gebetszeiten und Informationen zu Pessach 5784. Dort haben wir Ihnen auch den Chametzvertrag sowie detaillierte Angaben zu den verschiedenen Veranstaltungen mit Bezug auf Pessach hochgeladen.

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Stellungnahme zur Messerattacke vom 2. März 2024 in Zürich

Veröffentlicht am 4. März 2024

Ein Mitglied der Jüdischen Gemeinde Agudas Achim wurde am Samstagabend von einem 15-Jährigen auf der Strasse mit einer Stichwaffe angegriffen und dabei lebensbedrohlich verletzt. Der mutmassliche Täter konnte noch vor Ort durch die Stadtpolizei Zürich festgenommen werden. Es muss nach jüngsten Erkenntnissen davon ausgegangen werden, dass der Angriff islamistisch motiviert war. Dieser Vorfall markiert eine besorgniserregende Eskalation des Antisemitismus, der seit dem 7. Oktober auch in der Schweiz stark zugenommen hat.

 

Die ICZ steht seit Samstagabend in ständigem Kontakt mit den Sicherheitsbehörden sowie dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund (SIG), um die bereits hohen Sicherheitsmassnahmen und Medienanfragen zu koordinieren. Zudem werden die jüdischen Einrichtungen in der Stadt Zürich seit dem frühen Sonntagmorgen verstärkt durch Stadt- und Kantonspolizei geschützt, obwohl derzeit keine unmittelbare Gefahr besteht.

 

ICZ-Präsident Jacques Lande verurteilt den brutalen Angriff aufs Schärfste und betont die Notwendigkeit eines vereinten Vorgehens gegen solche Gewalttaten. Er hat dem Präsidenten der Agudas Achim, Herrn David Bollag, im Namen der ICZ sein Mitgefühl ausgedrückt, was sehr geschätzt wurde. Ausserdem hat er zusammen mit Gemeinderabbiner Noam Hertig an der gestrigen Kundgebung beim Bahnhof Selnau teilgenommen. Rabbiner Hertig sprach dabei zu den Anwesenden:

 

„Auf meinem Weg zur und von der Synagoge gestern, am Schabbatmorgen, bin ich mit meinen Kindern genau an dem Ort des Angriffs vorbeigegangen. Als Vater, Rabbiner, Mensch und jemand, der sich in Zürich eigentlich sicher fühlt, eine Kippa zu tragen, bin ich entsetzt über den schrecklichen Angriff, der nur wenige Stunden später genau an diesem Ort stattfand! Meine Gebete und Gedanken sind beim Verletzten und seiner Familie. Ich dachte – vielleicht naiverweise – dass im Gegensatz zu Paris, London und Berlin wir hier in Zürich relativ sicher sind und friedlich miteinander leben. 

 

Dieser Angriff ist deshalb auch ein Angriff auf unsere bisher friedliche Koexistenz hier in Zürich und ich fordere neben einer klaren und öffentlichen Verurteilung dieses Terrors als Akt des Judenhasses, dass wir als Gesellschaft zusammenstehen und für Erziehung zu Hass und Gewalt null Toleranz zeigen. Wir lassen uns nicht einschüchtern! Our love is stronger than their hate! Never Again Is Now! Am Yisrael Chai!“

 

Heute Nachmittag informierten die Zürcher Behörden zusammen mit SIG-Generalsekretär Dr. Jonathan Kreutner in einer Pressekonferenz über die Attacke. „Der Täter hatte gezielt die Absicht, einen Juden zu töten. Es war offensichtlich ein antisemitischer Akt“, sagte Sicherheitsdirektor Mario Fehr, der in der Attacke einen Terrorangriff sieht. Karin Rykart, Sicherheitsvorsteherin der Stadt Zürich, betonte, dass der Stadtrat zutiefst erschüttert und betroffen über den Angriff auf einen Zürcher Juden sei. Die Sicherheit der jüdischen Bevölkerung in Zürich und der Kampf gegen Antisemitismus haben für den Stadtrat oberste Priorität.

 

Trotz des Vorfalls soll und muss das jüdische Leben in Zürich weitergehen, sonst hat der Terror sein Ziel erreicht. Wir beten für die rasche Genesung des Opfers Meir Zvi ben Sarah und sind in Gedanken bei ihm und seinen Angehörigen.

 

⇒ Antisemitischen Vorfall melden

 

⇒ Point de Presse vom 4. März 2024 „Sicherheitslage in Stadt und Kanton Zürich“

 

Solidaritätsbekundungen mit jüdischen Gemeinden

Veröffentlicht am 4. März 2024

Nach dem schrecklichen Messerangriff auf einen orthodoxen Juden vom 2. März 2024 erreichen uns zahlreiche Solidaritätsbekundungen von offiziellen Stellen, verschiedenen Verbänden sowie von Privatpersonen. Wir sind berührt und dankbar für die Anteilnahme und Solidarität in dieser schweren Zeit.

 

⇒ Mitteilung des Zürcher Stadtrats an die jüdische Bevölkerung der Stadt Zürich

 

Statement von Regierungsrätin Jacqueline Fehr zum Angriff auf einen jüdisch-orthodoxen Mann in Zürich

 

⇒ Stellungnahme der VIOZ zum antisemitischen Angriff in Zürich

 

⇒  Stellungnahme zum antisemitischen Angriff vom 2. März vom Interreligiöser Runder Tisch im Kanton Zürich

 

Anteilnahme und Kampf gegen Antisemitismus vom Ombudsmann der Stadt Zürich

 

Gedanken zum internationalen Holocaust-Gedenktag 2024

Veröffentlicht am 25. Januar 2024

Am International Holocaust Remembrance Day, Schabbat, 27. Januar 2024, findet eine Pro-Palästina Kundgebung statt.

 

Liebe Gemeindemitglieder

 

Mit grosser Betroffenheit haben wir erfahren, dass propalästinensische bzw. antiisraelische Kreise für diesen Schabbat, 27. Januar eine Kundgebung mit Demonstrationszug durchführen wollen. Seit Anfang letzter Woche war ich mehrmals mit der zuständigen Polizeidirektorin, Stadträtin Karin Rykart, im Kontakt, um darauf einzuwirken, diese Veranstaltung nicht zu bewilligen. Dies, nebst Anderem, mit dem Argument, dass an diesem Tag, dem 27. Januar, der International Holocaust Remembrance Day ist. Wir wiesen darauf hin, dass es höchst unangebracht sei, gerade an diesem Tag gegen Israel demonstrieren zu lassen. Es ist zynisch, an diesem Tag gegen Israel zu demonstrieren. Der gegenwärtige Krieg wurde ausgelöst durch die grösste jüdische Tragödie seit der Schoa. Den Opfern des 7. Oktobers und der immer noch nicht freigelassenen Geiseln wird nicht gedacht.
 

Für den Stadtrat ist das Recht auf Meinungsfreiheit entscheidend. Zwar wurde für die Kundgebung auf dem Helvetiaplatz die Bewilligung erteilt, nicht aber für den Demonstrationszug durch die Innenstadt. Somit war unsere Intervention teilweise erfolgreich. Die Stadtpolizei hat uns zusätzlichen Schutz für unsere Einrichtungen zugesagt.
 

Im Jahre 2002 beschlossen die Bildungsminister der im Europarat vertretenen Staaten einen Tag des Gedenkens an die Schoa und der Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit einzuführen. Die meisten Staaten, so auch die Schweiz, wählten den 27. Januar, weil an diesem Tag im Jahre 1945 das KZ Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee befreit wurde. Im Jahre 2005 erklärte die UNO den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts.
 

In Israel haben Staatspräsident Jizchak Ben Tzwi und Ministerpräsident David Ben Gurion bereits im Jahre 1951 durch die Knesset den Jom Haschoa festgelegt. Sie wählten den 27. Nissan. An diesem Tag im Jahre 1943 begann der Aufstand im Warschauer Ghetto, der grösste bewaffnete Widerstandsakt von Juden in Europa gegen die Nationalsozialisten.
 

Das Gedenken an die 6 Millionen ermordeten Juden ist der ICZ ein grosses und wichtiges Anliegen. Auf unserem Friedhof «Oberer Friesenberg» befindet sich, gleich beim Eingang neben der Abdankungshalle, ein von der Künstlerin Susi Guggenheim-Weil gestalteter Gedenkstein.
 


 

In der Synagoge ist eines der beiden blauen Lichter auf dem Almemor den Opfern der Schoa, das Andere den Gefallenen im Kampf um Israel, gewidmet.
 

Die ICZ hat bisher immer dem von Israel initiierten Jom Haschoa gedacht. Dies wollen wir auch weiterhin so halten, auch wenn der International Holocaust Remembrance Day mittlerweile mehr mediale Aufmerksamkeit auf sich zieht. Wir werden am 5. Mai 2024 den Tag, zusammen mit der JLG, gedenken.
 

Am Schabbatnachmittag, 27. Januar 2024, um 15:00 Uhr findet auf dem Tessinerplatz eine von verschiedenen Organisationen organisierte und von der ICZ unterstützte «Stille Erinnerung» statt.
 

Leider häufen sich antisemitische und antirassistische Vorkommnisse. Wir werden, zusammen mit dem SIG, weiterhin achtsam sein. Einmal mehr danke ich den Angehörigen unseres Security-Teams, die uns und unsere Einrichtungen beschützen.

 

Herzliche Grüsse

 

Für den Vorstand:

Jacques Lande, Präsident

Bericht zur 2. ordentlichen GV vom 11. Dezember 2023

Veröffentlicht am 11. Dezember 2023

Heute Abend fand die 2. ordentliche GV 2023 statt. Zu Beginn wurde gemeinsam das 5. Chanukka-Licht entzündet und das Maos Zur gesungen. Nach der Einleitung durch den Präsidenten wurden Mitteilungen aus dem Vorstand kommuniziert. Dabei wurde das Fazit, welches aus dem Gemeindeabend vom 4. September 2023 zum Thema Steuern gezogen wurde, vom Quästor dargelegt: Es braucht eine Vision für die ICZ mit einem neuen, zukunftsgerichteten Ansatz. Die Rollen, Aufgaben und Angebote sowie die Strukturen der ICZ sind zu überprüfen und ein zukunftsgerichtetes Modell, das heutigen und zukünftigen Anforderungen entspricht, muss erarbeitet werden. Unter dem Namen Generationenprojekt „Vision ICZ 2030“ sollen diese Ziele in einem Bottom-up-Ansatz mit breiter Partizipation der Stakeholder (alle Mitgliedergenerationen, Mitarbeitende usw.) in den kommenden Jahren umgesetzt werden, um die ICZ weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu machen.

 

Besonders im Fokus dieser Gemeindeversammlung stand das Traktandum Budget 2024. Vizepräsident und Quästor, Martin D. Rosenfeld, erläuterte die finanziellen Herausforderungen, mit denen wir im kommenden Jahr konfrontiert sind. Er erklärte, wie das Budget berechnet wird und welches die grössten Ausgabe- und Einnahmeposten sind. Er betonte, dass die ICZ eine vielseitige und grosse Organisation mit komplexen Strukturen ist, die viele Aufgaben und Dienstleistungen erbringt und aufwändige Infrastrukturen bewirtschaftet, was mit hohen Kosten verbunden ist.

 

Nach einer ausführlichen Diskussion insbesondere zur Entwicklung der Aufwandsseite sowie der Beantwortung verschiedener Fragen wurde das Budget 2024 schliesslich von einer grossen Mehrheit der über 130 Anwesenden bei 2 Gegenstimmen und 5 Enthaltungen klar angenommen. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass dieses Budget uns ermöglichen wird, unsere Aktivitäten und Projekte erfolgreich umzusetzen und die nötigen Investitionen zu tätigen. Dennoch wird sich der Vorstand in den kommenden Monaten vertieft mit den Themen „Ausgabenbremse“ und mittelfristige Investitionsplanung auseinandersetzen müssen.

 

Das zweite grosse Thema dieser GV waren die Gesamterneuerungswahlen in Vorstand und den Kommissionen. Es gab sowohl Bestätigungen als auch Verabschiedungen. Präsident Jacques Lande wurde in seinem Amt bestätigt, ebenso wie die bisherigen Vorstandsmitglieder Noëmi van Gelder und Ron Caneel. Zwei Vorstandsmitglieder, Martin D. Rosenfeld und Manno (Micky) Saks, wurden verabschiedet und Fred Rueff und Rona Richter als neue Vorstandsmitglieder gewählt. Sämtliche bisherigen Präsidenten und Mitglieder der Kommissionen wurden wiedergewählt.

 

Vakant bleibt das Präsidium der Friedhofs- und Bestattungskommission. Für dieses wichtiges Amt wird nach wie vor eine Kandidatur gesucht. Alle anderen wurden per Akklamation gewählt.
Wir möchten den neu gewählten Amtsträgern herzlich gratulieren und wünschen ihnen viel Freude und Erfolg in ihren neuen Aufgaben. Gleichzeitig möchten wir denjenigen, die aufhören, für ihre wertvolle Arbeit zum Wohle der Gemeinde danken und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft.

 

Unter dem Traktandum „Diverses“ wurde dann intensiv über die Thematik der Schabbat-G“ttesdienste diskutiert, nachdem die Synagogen- und Kultuskommission am 11. November als Versuch die Tfila von der Synagoge Löwenstrasse erstmals im Gemeindezentrum durchgeführt hatte. Es wurden viele Ideen und Meinungen geäussert und die Diskussion wird im 2024 sicherlich weitergehen.

 

Abschliessend möchten wir uns bei allen Teilnehmenden der GV, die um 21:30 Uhr endete, herzlich für ihre Anwesenheit und Mitarbeit bedanken.

 

Resultat der Wahlen der SIG-Delegierten  (2024-28)

Gewählt als Delegierte

  1. Alfred Bloch
  2. Juliette Bollag
  3. Esther Senecky
  4. Guido Kleinberger
  5. Beatrice Fichmann
  6. Nicole Bernstein
  7. Madeleine Pasternak
  8. Arthur Braunschweig
  9. Morten Braden-Golay
  10. Ron Caneel
  11. Shoshana Jakobovits
  12. Schewa Mandel
  13. Esther Girsberger
  14. Manno Saks
  15. Samuel Rom
  16. Noëmi van Gelder
  17. Fred Rueff

 

Gewählt als Ersatzdelegierte

  1. Abraham Fischer
  2. Nicolas Izrailowicz
  3. Bernard Wajs
  4. Jenny Baruch
  5. Jonathan Z. Dreifuss
  6. Esra Wyler
  7. Fanny Paucker
  8. Daniela Sun-Güller
  9. Roman Rosenstein

 

Mehr finanzielle Unterstützung für die Sicherheit gefährdeter religiöser Minderheiten

Veröffentlicht am 11. Dezember 2023

Das Bundesparlament hat heute einer Erhöhung der Mittel für Sicherheitsmassnahmen gefährdeter Minderheiten um 2,5 Millionen Franken zugestimmt. Nachdem der Ständerat bereits zugestimmt hat, hat heute Nachmittag auch der Nationalrat deutlich eine Erhöhung der finanziellen Mittel für gefährdete Minderheiten beschlossen.
 
Angesichts der aktuellen Sicherheitslage sind diese Mittel insbesondere für jüdische Institutionen begrüssenswert.
 

⇒ Mehr erfahren

Angebote für jüdische Kinder, Jugendliche und deren Eltern

Veröffentlicht am 20. November 2023

Support für Jugendliche / Eltern

Jüdische Kinder, Jugendliche und deren Eltern, die Belastungen im Zusammenhang mit der aktuellen Situation in Israel, sowie den Auswirkungen davon, erleben, können unkompliziert und vertraulich Unterstützung durch unser Support-Team erhalten.

Support für Jugendliche / Eltern

 

Support für Schulen

Zusätzlich bietet das Team Unterstützung im Umgang mit dem Nahostkonflikt und Antisemitismus an der Schule an.

Support für Schulen

 

Das Support-Team besteht aus jüdischen Fachpersonen, die im Kinder- und Jugendbereich tätig sind und der Schweigepflicht unterstehen.

 

 

 

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85 Jahre nach der Reichspogromnacht

Veröffentlicht am 10. November 2023

Terror gegen Israel und aufflammender Antisemitismus

 

Reichspogromnacht
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 erreichte der Hass auf Juden in Nazi-Deutschland ein Mass, das bis dahin noch nie zuvor erlebt worden war. Mehr als 400 Menschen starben gewaltsam, während etwa 30’000 Menschen festgenommen und in Konzentrationslagern inhaftiert wurden, darunter viele Kinder. Tausende von jüdischen Geschäften und Wohnungen sowie mehr als 1’400 Synagogen und Gemeinschaftsräume wurden zerstört. Der Holocaust begann mit der Reichspogromnacht, die den Beginn der systematischen Vernichtung der Juden markierte. Auch wenn diese Ereignisse schon 85 Jahre zurückliegen, ist es zentral, dass wir daran gedenken und Lehren aus der Vergangenheit ziehen.

 

Angriff auf Israel
Am Samstag, dem 7. Oktober 2023 gegen 06:30 Uhr Ortszeit, griff die islamistische Terrororganisation Hamas Israel an. Die Attacke, welche mit dem Abschuss von rund 3’000 Raketen auf Wohngebiete und der gewaltsamen Invasion in grenznahe Dörfer und Kibbuzim begann, fand am jüdischen Feiertag Simchat Tora statt. An keinem anderen Tag seit dem Ende des Holocausts wurden mehr Jüdinnen und Juden ermordet als an diesem 7. Oktober vor knapp einem Monat. Zudem haben die Hamas-Terroristen über 230 Menschen nach Gaza entführt und halten sie dort als Geiseln und menschliche Schutzschilde fest.

 

Antisemitismus in der Schweiz
Doch der Nahostkonflikt zeigt seine Auswirkungen auch in der Schweiz. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel gibt es viel mehr antisemitische Übergriffe, Beschimpfungen und Drohungen. Inmitten der Stadt Zürich beispielsweise, in der Nähe der Kirche Fluntern, wurde eine Hauswand mit dem Schriftzug «Tot den Juden» besprüht. Andernorts haben zwei Jugendliche einen Mann mit einer Davidstern-Kette angegangen, spuckten ihm auf die Füsse und skandierten «Free Palestine». Jüdische Institutionen, darunter auch die Israelitische Cultusgemeinde Zürich (ICZ), erhalten antisemitische Hassbriefe und E-Mails.

 

 

Gemeinsames Zeichen setzen
Die ICZ organisierte eine Gedenkveranstaltung am Donnerstag, dem 9. November 2023, in der Synagoge Löwenstrasse, um an die Ereignisse der Reichspogromnacht zu erinnern. Gleichzeitig musste aber auch über den jüngsten Terror gegen Israel und den aufflammenden Antisemitismus gesprochen werden. Den musikalischen Einstieg machte der Synagogenchor der ICZ unter der Leitung von Dirigent Robert Braunschweig. Sechs Kerzen wurden zum Gedenken an die 6 Millionen Jüdinnen und Juden, die im Holocaust von den Nazis ermordet wurden, entzündet:

  • Corine Mauch, Stadtpräsidentin
  • I.E. Ifat Reshef, israelische Botschafterin in Bern
  • Raphael Meier, Synodalratspräsident Katholische Kirche im Kanton Zürich
  • Pfr. Michel Müller, Kirchenratspräsident der reformierten Kirche Kanton Zürich
  • René Fraefel, Kirchgemeindepräsident Christkatholische Kirche Zürich
  • Richard C. Schneider, Journalist und Autor

Im Anschluss zündete Rabbiner Noam Hertig eine siebte Kerze für die rund 1’400 Terroropfer vom 7. Oktober 2023 an. An der Gedenkfeier waren auch viele Politikerinnen und Politiker aus Stadt und Kanton anwesend, wie beispielsweise Sofia Karakostas, Präsidentin des Gemeinderats Zürich.

 

In Ihrer ersten öffentlichen Rede vor jüdischem Publikum fand die Stadtpräsidentin klare Worte:

«Israel und seine Verteidigungskräfte sind stark. Die militärische Stärke Israels und die Antwort Israels auf den Hamas-Terror dürfen nicht dazu verdreht werden, das Massaker der Hamas und die Hamas selbst zu verharmlosen. Die Hamas kämpft nicht für Freiheit. Sie kämpft nicht für Gerechtigkeit und nicht für Solidarität. All das, was uns eint, will die Hamas nicht. Sie ist totalitär, zutiefst rassistisch und sexistisch. Die Hamas schreckt nicht zurück vor fürchterlichem Terror gegen Jüdinnen und Juden – und gegen die eigene Bevölkerung. Der Terror der Hamas dient einem Ziel: Der Vernichtung der Jüdinnen und Juden und der Beseitigung der westlichen Moderne mit ihren demokratischen Errungenschaften.»

 

Anschliessend übernahm Rabbiner Noam Hertig das Mikrofon für eine kurze Rede sowie verschiedene Gebete für die Opfer der Schoah, aber auch für die Verletzten und Entführten und Israel und den Frieden allgemein. Danach hielt Richard C. Schneider, SPIEGEL-Autor und langjähriger ARD-Korrespondent in Israel und den palästinensischen Gebieten, ein Essay über die Situation im Nahen Osten. Gekonnt flossen dabei sowohl der historische Kontext, als auch hochaktuelle politische und gesellschaftliche Aspekte ein. Er sprach vom Versagen und einem «gebrochenen Versprechen» des israelischen Staates gegenüber seinen Bewohnerinnen und Bewohnern, aber auch der jüdischen Menschen weltweit, die Sicherheit immer und überall zu garantieren. Dann sprachen die Jugendbünde gemeinsam mit den Anwesenden einige Tehilim (Psalmen).

 

Zum Abschluss stimmte der Chor das jiddische Lied „Mir lebn eybik“ (Wir leben ewig)  ein weiteres Mal ein, begleitet von der Nationalhymne Hatikva, was die Veranstaltung auf beeindruckende Weise abschloss. Die Gedenkfeier endete mit einem Gefühl der Reflexion und Solidarität, um gemeinsam der Vergangenheit zu gedenken und für eine friedliche Zukunft zu beten.

 

In stillem Gedenken brannten die Lichter der Synagoge Löwenstrasse vom 9. auf den 10. November 2023 die ganze Nacht.

 

Videoaufzeichnung des Gedenkanlasses


 

Medienberichte

 

Reden

Solidaritätsbekundung der reformierten Kirche des Kantons Zürich

Veröffentlicht am 9. November 2023

Die reformierte Kirche Kanton Zürich hat einen Brief der Anteilnahme an die ICZ und die JLG geschickt. Im Brief drückt die reformierte Kirche Kanton Zürich ihr aufrichtiges Beileid und ihre Solidarität aus. Sie betont, dass Antisemitismus in keiner Form toleriert werden darf und dass die Kirche entschlossen ist, gegen diese Form des Hasses anzukämpfen.

Als Zeichen der Unterstützung kündigte sie eine grosszügige Spende an Keren Hajessod Schweiz für den „Fund for Victims of Terror“ an.

 

⇒ Zum Brief

Offener Brief der Anteilnahme der evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer aus Zürich

Veröffentlicht am 1. November 2023

Die evangelisch-reformierten Pfarrerinnen und Pfarrer in Zürich bekunden ihre Solidarität mit den jüdischen Gemeinden und Mitbürger:innen in der Stadt, die von dem Angriff der Hamas auf Israel betroffen sind. Sie verteidigen das Recht und die Pflicht Israels, sich gegen die Terror-Organisation zu wehren, die Israel und seine Bevölkerung vernichten will. Im offenen Brief, welcher die ICZ erhalten hat, drücken sie ihre Anteilnahme für das Leid der Opfer, der Geiseln und ihrer Angehörigen aus. Sie wünschen sich, dass die Geiseln freikommen und dass Israel die Zivilbevölkerung in Gaza schont, die von der Hamas als Geisel missbraucht wird.

 

⇒ Zum offenen Brief